Thursday 26 February 2015

Afrika Zeit

Bevor die Zeit in Afrika zuschlug:







Viele meiner Freunde interessierten sich fuer die Frage der Zeit in SA. Eine der drei bestehenden Zeitzonen in Suedafrika ist. GMT (Greenwich Mean Time.  Trotzt der riesigen Ost-West Ausbreitung ist ueberall die selbe Zeit: GMT + 2 Stunden. Der Zeitunterschied zu Deutschland ist im Europaeischen Winter also + 1 Stunde. I Suedafrika gibt es keine 'Sommerzeit" daher sind wir im hiersigen Winter zeitgleich mit Deutschland. Das ist selbst fuer mich ein schwer zu begreifendes Konzept und ich bin nur ein Einwanderer.

Die zweite und dritte Zeit ist die Zeit der Geschaeftswelt (mehr oder weniger) GMT+ 2) und dann haben wir 3. mit einer landesueblichen Zeit zu tun.

Afrika Zeit ist weltweit bekannt als "AFRICAN TIME" und bedeutet in einer Nussschale, jemand sagt, er wird zu einer bestimmten Zeit da sein, aber kommt erst viel spaeter bis auf gar nicht.
Fast jeder Afrikaner teilt sie aus oder empfaengt sie. Als Auslaender hier in Suedafrika muss man sich in dieser Beziehung schwer umstellen, viele schaffen das gar nicht (ich zum Beispiel) und aergern sich jedesmal wieder auf's Neue. Und es passiert wieder und wieder und wieder. Das ist etwas schlecht fuer das Vetrauen in die Mitmenschen und den Blutdruck......

Afrika Zeit ist ein total unpraezises und sehr entspanntes Zeitkonzept, das sich in Unpuenktlichkeit, Langsamkeit und Unzuverlaessigkeit manifestiert. Der tiefe psychologische Unterschied, der sich natuerlich auf so ziemlich allen anderen Ebenen auch deutlich zeigt ist, dass Zeit fuer den der Europaer eine unabhaengig von ihm selbst, eine eigenstaendige, lineare, messbare Einheit ist. Er passt sich den Regeln der Zeit an. Afrianer dagegen sehen die Zeit als eine subjektive, entspannte Angelegenheit. Die Zeit passt sich bei ihnen an. Schlicht und einfach unterschiedliche Sehensweisen, die auf allen Gebieten zum Tragen kommen (wir werden darauf noch kommen), Abgruende die nie und niemals ueberwunden werden koennen, ohne drastische genetische Manipulierungen.



Die Tragik ist, keiner will tolerant sein, sondern  alle wollen recht haben mit der eigenen Politik, Religion, Tradition, Geschichte etc. Bei einem solchen Anblick (siehe oben) kann man doch nicht anders, als jedweden Kampf aufzugeben und sich ganz entspannt der Zeit zu ueberlassen.

Man soll sich also moeglichst nicht wundern oder aufregen, wenn man bei einer Veranstaltung, Party, Hochzeit oder einem einfachen Treffen im Cafe erst mal warten muss. Wenn zu einer Feier um 18.30h eingeladen wird, beginnt sie gewoehnlich um 21 Uhr. Noch dann ist es wahrscheinlich, dass der Hausherr noch im Bademantel ist und die Dame des Hauses noch geraume Zeit in der Kueche noetig hat. Die weiblichen Gaeste gesellen sich dann auch in der Kueche zusammen und die Herren stehen zusammen und eroeffnen die Bar. Kann auch sein, dass die ganze Party so ablaeuft.

In den westlich gepraegten Gegenden und im Geschaeftsleben bemuehen sich allerdings alle, eine Uhr zu besitzen und Sitten und Gebrauchsmaessig "amerikanisch" puenktlich und somit hoeflich zu sein. Sie kommen sonst im Beruf naemlich nicht weit.

Bei grossen politischen Zusammenkommen (meistens in Fussballstadien) sind die Sprecher, einschliesslich der Minister und des Praesidenten IMMER 2-3 oder sogar 4  Stunden spaet. Das ist dann (wie bei Justin Bieber hahaha!) ein Zurschaustellen der eigenen Wichtigkeit. Die mit Bussen verfrachteten Massen, die beim Eingang schon ihr gebratenes Huehnerbeinchen mit Maisbrei bekommen haben, damit sie ueberhaupt kommen, braten dann auch ihrerseits stundenlang in der brennenden Sonne. Ein Afrikanischer Waehler hat es wirklich nicht leicht....

UND WIE IST DIESER UNTERSCHIED ENTSTANDEN?
Mein Lieblingsthema ist ja das zeitlose, manchmal brutale, aber immer faszinierend schoene Afrika.
Das Land Suedafrika als Gebiet gehoerte erst ein paar Steinzeit (und frueheren) Menschen, aus denen sich ueber die Jahrtausende die Khoisan (Buschmaenner) entwickelten. Die Buschmaenner sind die einzigen Menschen, die "Eingeborene" von Suedafrika genannt werden duerfen. Viele andere erheben den Anspruch, die sind aber erst von ca.1400 AD hier eingefallen, haben die Buschmaenner auf fast keineUeberlebenden dezimiert und sich Eigentuemer des Landes genannt (aber auch hierzu kommen wir noch zu einem spaeteren Zeitpunkt) Zurueck zur Afrika Zeit: Die gab es frueher ueberhaupt nicht, jedenfalls war sie beschraenkt auf Saison, Regenzeit, Trockenheit, Vollmond und andere wirklich wichtige Dinge. Und natuerlich der Ort: z.B.am Fusse des Huegels vonThaba-Nchu.
Wenn ein kleiner Buschman Klan sich mit einem anderen treffen wollte, so war der durch Boten festgelegte Zeitpunkt: wenn das Veldgrass gruen wird, wenn die Gemsboecke lammen, bei Vollmond. Die Versammlung begann dann, wenn alle da waren!
 Nicht ganz so drastisch, aber so ungefaehr geht es eben heute noch und ist so tief genetisch eingebettet, wie meine Deutsche Puenktlichkeit.
Dann kamen wir mit unseren Taschenuhren an goldenen Kettchen.....das, wie vieles andere, KONNTE ja nicht gut gehen.

Fuer heute,
Eure Babsi

DIE EUROPAER HABEN DIE UHREN  - DIE AFRIKANER HABEN DIE ZEIT......







No comments:

Post a Comment